ZML goes dghd

  • Datum: 30.01.2018

Vom 28. Februar bis 2. März 2018 findet am Karlsruher Institut für Technologie die 47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) statt, die Hochschuldidaktik als „professionelle Verbindung von Forschung, Politik und Praxis“ reflektiert, die auf verschiedenen Ebenen wirkt. Besonders beleuchtet werden soll bei der Tagung, wie sinnvolle Bezüge zwischen der praktischen Anwendung, den Erfahrungshorizonten der dozierenden Wissenschaftler*innen und der Hochschuldidaktik-Grundlagenforschung hergestellt werden können, um die Relevanz hochschuldidaktischer Erkenntnisse, Expertise und Erfahrung auf der Ebene der Organisations- und Politikentwicklung sichtbarer zu machen. Das Zentrum für Mediales Lernen trägt mit fünf Formaten zu der dghd-Tagung bei.

Der wissenschaftliche Leiter des ZML, Prof. Gerd Gidion, ZML-Geschäftsführer Daniel Weichsel und Andreas Sexauer thematisieren in ihrem Workshop „Modell für mehr Partizipation“ wie die Didaktik angesichts der Digitalisierung der Hochschulbildung kooperativ in Richtung einer stärkeren Partizipation umgebaut werden könnte – zum Beispiel in Hinblick auf die geteilten Autorenschaften von Dozierenden und Studierenden an digitalen Hochschul-Lehrmedien oder im Rahmen von e-Participation, die Meinungs-und Entscheidungsfindung großer Kohorten ermöglicht.

Der von ZML-Mitarbeiterin Sarah Holstein geleitete Workshop „Das spezielle Potential digitaler Lehre für die sogenannten ‚Kleinen Fächer’“ wirft mit Blick auf die Erfahrungen aus dem Projekt iBRIDGE die Frage auf, inwiefern gerade kleine Fächer angesichts begrenzter Ressourcen zur Erstellung von Lehrmaterialien und angesichts geringem Bekanntheitsgrad der Studiengänge in der Öffentlichkeit von den Möglichkeiten digitaler Lehrformate profitieren können und bringt Vertreter kleiner Fächer zu Austausch und Diskussion zusammen.

Andreas Sexauer, Daniel Weichsel und Lena Schöneberger widmen sich im Workshop „Didaktische Fragestellung im Kontext des Einsatzes von Video basierten Formaten in der Lehre“ ganz dem Thema der didaktischen Gestaltung der in der Lehre immer breiter eingesetzten Videoelemente. Sie fragen, welche didaktischen Modelle zu berücksichtigen sind, damit die medialen Elemente eher Mehrwert als Konkurrenz zu der Präsenzlehre sind und welche Folgen sich daraus für die Produktion der Videoelemente ergeben, die sich zwischen „selbstgestricktem“ Niveau und Profiversion bewegen können. Ist es besser Lehrenden Support-Strukturen an die Seite zu stellen, die die Videoelemente „prêt-à-porter“ liefern oder sollten Lehrende für ihre Rolle vor der Kamera qualifiziert werden?

Im Rahmen eines Praxisforums stellen Daniel Weichsel und Ulrich Wacker von der Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung an der Uni Konstanz einen besonderen Aspekt des einjährigen berufsbegleitenden Kontaktstudiums „Leadership for Syria“ vor: die „Implementierung eines Open Space als Teil eines Blended Learning Szenarios zur Stärkung der Dimensionen Transfer und Teilnehmer*innenaktivierung“. Der Open Space als ‚virtuell verlängerte, informelle Konferenzkaffeepause’ verfolgte das gesellschafts- und bildungspolitische Ziel, eine nicht-traditionelle Zielgruppe wissenschaftlicher Weiterbildung wie sie die vom DAAD-geförderten syrischen Stipendiaten darstellen, zur Bearbeitung teilnehmerrelevanter Themen zu motivieren. Dabei stellten sich die Fragen, wie das Open Space-Konzept modifiziert werden sollte, um eine produktive Vor- und Nachbereitung der Präsenzveranstaltungen im virtuellen Raum zu gewährleisten und welchen Beitrag der Open Space zur Entwicklung eines Transferwissens leistet.

David Lohner trägt zum Promovierendenforum der dghd bei. Er wirft in seiner Doktorarbeit anhand eines exemplarischen Onlinekurses am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) die Frage auf, welche Qualitätsmerkmale von Lehrvideos relevant sind, damit sie als Lernmaterial geeignet sind. Dabei untersucht er, inwiefern diese didaktischen Kriterien für unterschiedliche Lehrvideo-Genres wie Tutorials, Vorlesungsaufzeichnungen und Studiovideos anwendbar und übertragbar sind. Weiter muss überlegt werden, wie sich diese Kriterien in systematische Evaluationsprozesse überführen lassen, die für videobasierte Lehrangebote derzeit fehlen.

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