Blended Learning-Modelle ermöglichen flexibles Lernen und fördern den direkten Kontakt zwischen Lernenden und Lehrenden. Bei Blended Learning (BL) handelt es sich um eine intelligente Verbindung von Online-Lerneinheiten und (virtueller) Präsenzlehre. Der Anteil von Präsenzveranstaltungen im Hörsaal oder Seminarraum und die Menge an Online-Lerneinheiten werden nach Ihren individuellen Zielen und Bedürfnissen gestaltet. Die Anordnung von Präsenz- und Onlinephasen richtet sich vollständig nach Ihren Präferenzen.
Blended Learning bietet zahlreiche Vorteile, darunter:
- Flexibilität: Lernende können ihren Lernprozess an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen.
- Interaktion: Durch den Wechsel von Präsenz- und Onlinephasen wird die Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden intensiviert.
- Individualisierung: Die Möglichkeit, Lehrinhalte individuell auf die Lernenden abzustimmen.
Im Folgenden stellen wir Ihnen ein paar Modelle vor, die Ihnen zeigen sollen, wie Blended Learning-Einheiten aufgebaut und strukturiert werden können.
Gestaltungsmöglichkeiten von BL-Einheiten:
Ansprechpersonen am ZML
Svenja Geißler
Tel.: +49 721 608-48154
E-Mail: svenja.geissler∂kit.edu
Michael Gauß
Tel.: +49 721 608-48206
E-Mail: gauss∂kit.edu
Wenn Sie mehr über Blended Learning wissen wollen, dann melden Sie sich gern bei uns zur Beratung. |

Durch die Aufteilung der Studierenden in zwei Gruppen, die abwechselnd in die Präsenzveranstaltungen kommen, intensiviert sich die Interaktionszeit mit den einzelnen Personen und somit die Lernwirksamkeit.
Im Wechselphasen-Modell teilen Sie die Studierenden in zwei gleich große Gruppen ein. So können Sie abwechselnd mit einem Teil der Studierenden im Hörsaal interagieren, während die andere Hälfte Anregungen und Anleitungen zum Selbststudium über die Lernplattform ILIAS erhält. Die beiden Gruppen wechseln in einem definierten Zeitrahmen – z. B. wöchentlich – den Modus. So besteht die Möglichkeit, sich in der Vorlesungszeit ganz auf die Gruppe im Hörsaal zu fokussieren, während parallel die zweite Gruppe selbstgesteuert Lerninhalte erarbeitet.
Jede Gruppe (A/B) wechselt im Wochenrhythmus von einer Präsenzveranstaltung im Hörsaal zu einer Onlinephase. Dozierende halten z. B. jede Woche bzw. bei jedem Termin eine Veranstaltung im Hörsaal, mit wechselnden Gruppen. Das gleiche Veranstaltungsthema wird somit zweimal präsent vorgetragen. Die Anzahl der live vorgetragenen Themen reduziert sich damit auf die Hälfte. Die andere Hälfte der Themen wird vorab so aufbereitet, dass die Studierenden sich diese im unterstützten Selbststudium in den jeweiligen Onlinephasen aneignen können.
Das Wechselphasenmodell bietet so die Möglichkeit, besser mit den Studierenden in der Präsenzveranstaltung zu interagieren, da die Teilnehmendenzahl halbiert ist. Ebenso kann durch das Wechselphasenmodell Raum für aktive Übungsformen geschaffen werden, da im Raum mehr freie Plätze verfügbar sind.

Beim HyFlex-Modell werden hybride Lehrveranstaltungen zusätzlich aufgezeichnet. Diese Videos werden den Studierenden anschließend zur Wiederholung und Nachbereitung zur Verfügung gestellt.
Das HyFlex-Modell bietet ein hohes Maß an Flexibilität und geht so auf die Bedürfnisse der Lernenden ein. Zum einen können die Lernenden wie bei allen hybriden Lehrveranstaltungen entscheiden, ob sie lieber vor Ort oder über das Internet teilnehmen möchten. Zum anderen können die Studierenden mit Hilfe der Aufzeichnungen den Vorlesungsinhalt wiederholen und nachbereiten oder – im Krankheitsfall – auch ersetzen.
HyFlex eignet sich bei großen Lehrveranstaltungen mit niedriger Interaktivität. Bei allen Interaktionen mit den Studierenden muss darauf geachtet werden, dass die Stimme der Studierenden nicht mit aufgezeichnet wird. D.h. die Studierenden benutzen kein Mikrofon und die Dozierenden wiederholen die Frage, bevor sie sie beantworten. Auch ein Chat bietet die Möglichkeit DSGVO-konform Fragen zu stellen.
Informationen zur Vorlesungsaufzeichnungen finden Sie hier. Wie man eine hybride Lehrveranstaltung plant, können Sie hier nachlesen.

Die einzelnen Veranstaltungen werden von den Dozierenden strukturiert, dabei wird festgelegt, wie die einzelnen Phasen ablaufen. So können die Präsenzmodule beispielsweise zur Gruppenarbeit genutzt werden, während die Online-Anteile in synchronen Sitzungen mit Impulsen und Vorträgen, aber auch mit Online-Lernmodulen zum eigenständigen Durcharbeiten gestaltet werden können.
Die eigentliche Rotation findet in der Präsenzphase statt. Es werden mehrere Stationen vorbereitet, die sowohl analog als auch digital gestaltet werden können. Die Lernenden wechseln gruppenweise zwischen den Stationen. Stationen können beispielsweise aus Arbeitsblättern, Programmieraufgaben, Laborversuchen, Gesprächen mit einem Tutor, aber auch Selbstlerneinheiten in Online-Formaten bestehen.
Weitere Blended Learning-Möglichkeiten

Im Unterschied zum Inverted Classroom werden dabei beide Phasen zur inhaltlichen Vermittlung genutzt. Dies bietet sich z. B. an, wenn verschiedene Personen zusammen die Veranstaltung halten oder Gastdozenten dazugeschaltet werden sollen, was dann online geschehen kann. Eine weitere Einsatzmöglichkeit liegt vor, wenn z. B. nicht für alle Inhalte Lernmodule vorliegen. Man wechselt dann immer nur in die Onlinephase, wenn die entsprechenden Unterlagen bereits aufgebaut sind.
Erfolgsfaktoren
Um Blended Learning erfolgreich zu implementieren, sind einige Erfolgsfaktoren zu beachten, darunter:
- Klare Zielsetzung: Definieren Sie klare Ziele für Ihren Blended-Learning-Ansatz, um einen gezielten Lernerfolg zu ermöglichen.
- Technische Unterstützung: Sorgen Sie für eine zuverlässige technische Infrastruktur, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
- Kommunikation: Eine klare Kommunikation mit den Lernenden über den Ablauf und die Erwartungen ist entscheidend.