Einstieg in hybride Formate

Wenn präsente Formen der Teilnahme mit einer Online-Teilnahme kombiniert werden, kann die Durchführung von Veranstaltungen auf verschiedenen Ebenen variiert werden. Je nach Variation ergeben sich unterschiedliche Vor- und Nachteile, z. B. in der zeitlichen oder räumlichen Flexibilität.

Am Anfang muss daher ein primäres Ziel definiert werden. Denn die einzelnen Zieldimensionen lassen sich nur bedingt vereinbaren. Z. B. ist bei der Aufzeichnung einer Vorlesung die Teilhabe zu einem anderen Zeitpunkt die Motivation, ein Livestream bietet nur räumliche Flexibilität ohne Interaktion, ein hybrides Meeting will gleichberechtigte Interaktion bei gleichzeitiger räumlicher Flexibilität.

Schaubild: Ein Dreieck, in dem sich zeitliche Flexibilität, maximale Interaktion und räumliche Flexibilität gegenüberstehen

Unter hybriden Formaten verstehen wir hier die zeitgleiche Teilnahme von unterschiedlichen Orten aus über verschiedene Medien. So wird beispielsweise die Teilhabe erleichtert oder eine Verbesserung bei Aufwänden für sonst anfallende Wege erreicht. Teilweise, z. B. im Kontext internationaler Lehrformate, ist eine Durchführung nur in dieser Art zu realisieren.

Interaktionsgrad in der Umsetzung festlegen

Hybride Formate könne in verschiedenen Stufen mit steigender Interaktivität durchgeführt werden:

  1. Präsenz-Veranstaltung mit Live-Stream und online Feedback über Chat (Vorlesen bzw. Wiederholen der Fragen durch die Moderation bei der Beantwortung), sehr gut geeignet für parallele Vorlesungsaufzeichnung
  2. Präsenz-Veranstaltung mit Live-Stream und akustischem online Feedback (online Fragen/Kommentare sind live im Saal zu hören, Fragen aus dem Hörsaal werden von der Moderation wiederholt), Aufzeichnung aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich
  3. Präsenz-Veranstaltung mit Live-Stream und bidirektionalem Feedback (Fragen im Saal sind online zu hören, Online-Fragen sind im Saal zu hören), Aufzeichnung aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich.

Am KIT gibt es gute Voraussetzungen, die alle drei Varianten in den Hörsälen und Seminarräumen ermöglichen.

Empfehlungen für den Einstieg

Vorher vor Ort testen
Testen Sie vorher mindestens einmal im Raum und bringen Sie genug Zeit mit, um folgende Fragen zu beantworten: Was wird wo angeschlossen? Welche Einstellung ist in der Mediensteuerung notwendig? Welches Mikrofon ist in Zoom das richtige? Bei der ersten Verwendung kann zudem das Administratorkennwort auf dem eigenen Endgerät notwendig sein.
Für die tatsächliche Durchführung sollten Sie rechtzeitig vorher da zu sein, um alles in Ruhe in Betrieb zu nehmen.
Moderation
Verlieren Sie in einem Livestream nicht die online Teilnehmenden aus den Augen. Alles gleichzeitig im Blick zu behalten kann äußerst anspruchsvoll sein. Bewährt haben sich zwei Vorgehensweisen. Entweder Sie legen klar fest zu welchen Zeiten und in welcher Art Interaktion der Remote-Teilnehmenden stattfindet (damit Sie nicht permanent darauf achten müssen, z. B. gezielte Diskussionsphasen) oder Sie lassen sich durch Mitarbeiter:innen oder eine wissenschaftliche Hilfskraft unterstützen.
Alternativ können hierfür auch Teilnehmende in der Veranstaltung zu Community-Managern ernannt werden. Diese Personen beobachteten auf einem Laptop das Online-Meeting, können dort moderieren, Sie auf Fragen und Kommentare aufmerksam machen oder Sie auf technische Probleme in der Übertragung hinweisen.
Geduld und Umsicht
Es funktioniert besonders gut, wenn wir alle mit viel Geduld und Umsicht miteinander umgehen. Hybride Szenarien benötigen die Einführung neuer Möglichkeiten und ein gewisses Maß an Improvisation. 

FAQ

Wie kann ich begrenzte Plätze im Raum vor Ort gezielt vergeben?
Bei Studierenden und KIT-Angehörigen kann eine Platzvergabe über ILIAs und die Einteilung in Gruppen (Anleitung: Platzvergabe mit ILIAS-Gruppen) oder über eine Buchung von Plätzen für ILIAS-Sitzungen (Anleitung: Platzvergabe mit ILIAS-"Sitzungen") erfolgen. Mit Hilfe des WiWi-Portals kann die Platzvergabe entweder über ein First Come, First Served oder über ein Losverfahren erfolgen (Video Schritt für Schritt-Anleitung).
Wie kann ich in großen Gruppen Abstimmungen durchführen?
Seit April 2021 bietet das Steinbuch Center for Computing (SCC) eine lokal am KIT betriebene PINGO Installation an. Die Nutzung erfolgt über den Browser, Voraussetzung ist also lediglich eine Internet- bzw. WLAN-Verbindung, es muss keine Software installiert werden.
PINGO steht für „Peer Instruction for very large groups“ und ist ein von der Universität Paderborn entwickeltes webbasiertes Live-Feedback-System für den Einsatz in der Lehre, zur Aktivierung von Studierenden. Systeme wie dieses sind auch bekannt unter Bezeichnungen wie Quizz-App oder Audience-Response Systeme. 
Zur Nutzung melden Sie sich mit Ihrem KIT-Account auf https://pingo.scc.kit.edu an.