Visualisierung mit KI: Unterstützung für Lehre und Wissenschaft
Künstliche Intelligenz (KI) kann bei der Visualisierung von Inhalten unterstützen – zum Beispiel beim Erstellen von Mindmaps, Ablaufdiagrammen oder Strukturübersichten. Für die Lehre, Präsentationen oder Konzeptentwicklung bieten sich hier neue Möglichkeiten. Zugleich ist wichtig zu wissen, wo die Grenzen solcher Werkzeuge liegen.
Was KI bei der Visualisierung leisten kann
Mit wenigen Textanweisungen (sogenannten Prompts) erzeugen KI-Modelle erste Entwürfe für visuelle Darstellungen. Das kann hilfreich sein, um etwa komplexe Themen für Studierende aufzubereiten oder Ideen im Team zu strukturieren. Besonders gut funktioniert die Darstellung von standardisierten, stereotypischen Inhalten.
Aber: Die Ergebnisse sind meist statische Bilddateien, die nicht nachbearbeitet werden können. Auch das gezielte Anpassen über neue Prompts funktioniert oft nur begrenzt. Hinzu kommt, dass bildgenerierende KI-Nutzung besonders viel Rechenleistung benötigt – und damit auch Energie verbraucht.
Visualisierung per Code mit Mermaid
Ein sinnvoller Ansatz ist die Kombination aus KI-Unterstützung und sogenanntem Vibe-Coding, z.B. mit Mermaid-Code. Mermaid-Code ist eine einfache Textsprache, mit der sich Diagramme – etwa Mindmaps oder Ablaufpläne – in strukturierter Form beschreiben lassen. Aus einem KI-Prompt entsteht dabei kein fertiges Bild, sondern ein Textblock, der die Inhalte und ihre Beziehungen als Code darstellt.
Dieser Code kann anschließend direkt auf der Plattform mermaid.live eingegeben werden. Dort lässt sich nicht nur prüfen, ob der Code korrekt ist – es stehen auch zahlreiche Beispiele und Diagrammtypen zur Verfügung, die beim Einstieg helfen. Die Visualisierung erscheint unmittelbar als Grafik und kann bei Bedarf angepasst werden.
Alternativ lässt sich der Mermaid-Code auch in das kostenlose Programm Draw.io importieren (Link zur Anleitung: https://www.drawio.com/blog/diagrams-from-code ). Dort kann er grafisch weiterbearbeitet, ergänzt oder in bestehende Diagramme integriert werden.
Vorteile:
- Die Visualisierung ist nachträglich editierbar.
- Strukturen lassen sich leicht verändern oder erweitern.
- Der Code kann in Lehrmaterialien, Webseiten oder Präsentationen eingebunden werden.
Ein einfaches Beispiel:
- Überlegen Sie, welche Inhalte Sie strukturieren möchten, und formulieren Sie diese möglichst klar in einem Satz:
„Erstelle mir mit Hilfe von Mermaid Code eine Mindmap mit den Inhalten: Vor- und Nachteile von KI in der Visualisierung; Vorteile: Zeitersparnis, schnelle Struktur, einfache Darstellung, Code-basierte Bearbeitbarkeit; Nachteile: eingeschränkte Anpassbarkeit, fehlende Kontrolle, hoher Energieverbrauch, Qualitätsprobleme.“
- Verwenden Sie Copilot oder ein ähnliches Textmodell, um den passenden Mermaid-Code erzeugen zu lassen.
mindmaproot((KI in der Visualisierung))VorteileZeitersparnisSchnelle StrukturEinfache DarstellungCode-basierte BearbeitbarkeitNachteileEingeschränkte AnpassbarkeitFehlende KontrolleHoher EnergieverbrauchQualitätsprobleme - Kopieren Sie den Code in ein Tool wie mermaid.live oder draw.io (Anordnen < einfügen < Mermaid), um die Mindmap als Grafik zu sehen. Hier können Sie den Code auch direkt bearbeiten und das Ergebnis als SVG oder PNG exportieren.
Zusatztipp: Integrieren Sie in ihren Prompt, dass die KI Emojis im Ergebnis zur besseren Visualisierung einbauen soll.
KI kann die Visualisierung von Inhalten effektiv erleichtern, insbesondere wenn die Ergebnisse durch den Einsatz von textbasierten Formaten wie Mermaid flexibel bearbeitbar sind.
Wichtig bleibt ein reflektierter Umgang: Nicht alle Inhalte lassen sich automatisch sinnvoll abbilden, und der Einsatz von KI ist stets mit einem gewissen Ressourcenverbrauch verbunden. Wer diese Aspekte berücksichtigt, kann KI-basierte Visualisierung gewinnbringend nutzen – etwa zur Ideenfindung, Strukturierung oder didaktischen Aufbereitung komplexer Themen.