Lecture Translator – Automatische Spracherkennung & maschinelle Übersetzung Abschluss des Projektes „MINTernational innovativ“

  • Datum: 10.11.2020

Der Lecture Translator erstellt im Live-Betrieb die Transkription eines Dozentenvortags und übersetzt diesen gleichzeitig mit einer Simultanübersetzung in mehrere Sprachen. Im Projekt „MINTernational innovativ“ wurde er verbessert und weiter ausgebaut. In Zukunft soll der Lecture Translator in Vorlesungen der MINT-Studienfächer eingesetzt werden, um die hauptsächlich deutschsprachigen Studiengänge des KIT auch für ausländische Studierende zugänglich zu machen.

Circa ein Fünftel der 24.400 Studierenden am KIT sind internationale Studierende. Diese kommen mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen und Sprachbarrieren nach Deutschland. Das Projekt „MINTernational innovativ“ lief von Januar 2019 bis Juli 2020 mit dem Ziel, den ausländischen Studierenden des KIT den Einstieg, das Studium und die Integration in Deutschland zu erleichtern.

Gemeinsam mit KIT-Einrichtungen wie Internationales (INTL) und Innovations- und Relationsmanagement (IRM) trug das ZML aktiv zu zwei Maßnahmen bei. Zum einen wurde eine neue Einstiegsseite erstellt, die nach dem Scrollytelling-Prinzip funktioniert. Das bedeutet, es handelt sich um eine einzige Seite, bei der man sich die Inhalte über Scrollen erschließt. Sie ist multimedial aufgebaut – Texte, Bilder und Videos bilden eine Einheit und werden von Animationen und Übergangseffekten begleitet. Diese neue Einstiegseite soll Studierenden einen intuitiven Zugang zu den Angeboten des KIT ermöglichen.

Neben der Scrollytelling-Seite war das ZML auch maßgeblich an der Entwicklung und Etablierung des schon anfangs erwähnten Lecture Translators beteiligt. Er beruht auf Forschungen des Interactive Systems Labs am KIT und wird seit 2001 kontinuierlich verbessert. Der Lecture Translator bringt drei wichtige Vorteile in den Vorlesungsbetrieb mit. So können Sprachbarrieren überwunden werden, indem er Untertitel in der jeweiligen Muttersprache produziert. Auch die Barrierefreiheit in Hörsälen des KIT kann so weiter ausgebaut werden, da Studierende mit Einschränkungen die Vorlesung live in ihrer Muttersprache mitlesen können. Zudem wird die Lehre durch den Lecture Translator verbessert: Die Übersetzungen können nach der Veranstaltung bereitgestellt werden und vereinfachen so die Nachbereitung.

Der Lecture Translator wurde auf diversen Vorträgen in der deutschen Hochschullandschaft vorgestellt. So zum Beispiel auf der „LEARNTEC“, der „27. Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e.V“ und der „Strategies Beyond Borders 2019“ des Hochschulforum Digitalisierung und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Infolgedessen bekundeten viele andere Hochschulen und Universitäten ihr Interesse am Lecture Translator. Um seine Einführung an anderen Hochschulen zu vereinfachen, entwickelte das ZML daher einen Handlungsleitfaden mit Empfehlungen. Er geht auf die elementaren Faktoren wie technische Infrastruktur und First-Level-Management ein.

Teil von MINTernational innovativ war außerdem das Teilprojekt „Studienstart International“. Es hatte zum Ziel, die Startbedingungen an der Universität zu verbessern. In Workshops, dem Buddy Programm und Seminaren können sich Studierende informieren und kennenlernen, sowie individuelle Fragen stellen.

Auch während des Studiums bieten sich den Studierenden dank des Projekts MINTernational innovativ verschiedene Angebote. So können sie beispielsweise das „Zertifikat Deutschlandkenntnisse“ (ZDeK) als Nachweis für den Erwerb von Schlüsselqualifikationen erhalten, mit dem sie sich bei Arbeitgeber:innen bewerben können. Informationen über Organisatorisches und Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland bietet die Veranstaltung „Start your Career in the Karlsruhe Technology Region“.

Hinter dem Projekt MINTernational innovativ steht das Institut für Anthropomatik und Robotik (IAR), das International Students Office(IStO), das Steinbuch Center for Computing (SCC) und das Zentrum für Mediales Lernen (ZML).