Digitalität in der Lehrer:innenbildung: Das KIT und die PH Karlsruhe bauen mit gemeinsamer Konferenz Zusammenarbeit weiter aus

  • Datum: 26.10.2022

Um ihre Projektergebnisse zusammenzuführen und den hochschulübergreifenden Diskurs weiter zu stärken, haben die Projekte InDiKo und digiMINT am 6. und 7. Oktober zu der gemeinsamen Konferenz "Digitalität in der Lehrer:innenbildung" eingeladen. Auf dem zweitägigen Programm mit rund 65 Teilnehmenden – einen Tag war das KIT Veranstaltungsort, einen Tag die PH Karlsruhe – standen Workshops, Diskussionsrunden und Vorträge. Das ZML fokussiert sich im Projekt digiMINT darauf, am KIT reale und virtuelle Räume – so genannte "Digital Learning Labs" – zur Entwicklung einer umfassenden akademischen Kompetenz von Lehramtsstudierenden zu schaffen.

Nach der Begrüßung am ersten Konferenztag am KIT durch Prof. Dr. Alexander Wanner, Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten am KIT, und Prof. Dr. Klaus Peter Rippe, Rektor der PH Karlsruhe, folgte eine kurze Einführung in die Projekte. Beide Projekte "digitalisiertes Lernen in der MINT-Lehrkräftebildung" (digiMINT) am KIT und "innovative digitale Lehr-Lern-Konzepte" (InDiKo) an der PH-Karlsruhe werden im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert, um die Vermittlung digitaler Kompetenzen als festen Bestandteil im Bildungsauftrag zu etablieren. Ziel ist es, durch die Implementierung innovativer Lehr-Lern-Konzepte in Lehrveranstaltungen die fachspezifischen Digitalisierungskompetenzen der Studierenden zu vertiefen.

Im Rahmen von digiMINT entwickelt, erprobt und evaluiert das KIT digitale Lernkontexte und bereitet sie für den Transfer in die Schulpraxis vor. So entsteht unter anderem das Digital Learning Lab, das am ersten Tagungstag von ZML-Mitarbeiter Alexander Hock vorgestellt wurde. Hier können Lehramtsstudierende verschiedenes Technikequipment in einer realen und virtuellen Lernumgebung kennenlernen und ausprobieren. Zudem wird ein Medienkonzept entwickelt, das den Erwerb digitaler Kompetenzen in der Lehrer:innenausbildung fest verankern soll. Dabei legt das KIT als technisch ausgerichtete Universität seinen Schwerpunkt in der Lehrkräfteausbildung auf die MINT-Fächer.

InDiKo soll die digitalisierungsbezogenen Kompetenzen von Lehramtsstudierenden an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe stärken. Hierfür entwickeln sie das für ihre Lehramtsstudierenden verpflichtende Modul "Medienbildung und Digitale Bildung" weiter und konzipieren, erproben und evaluieren in sieben fachspezifischen Teilprojekten innovative digitale Lehr-Lern-Konzepte. Die Ergebnisse stellen sie als didaktische Entwurfsmuster zur Verfügung.

Im Anschluss an die Vorstellung der Projekte berichtete Prof. Dr. Kathleen Stürmer von der Tübinger School of Education über die Herausforderungen für Schule und Unterricht beim Lehren mit digitalen Medien. Dabei verdeutlichte sie besonders die Defizite in der Kenntnis der Lehrenden über die Potentiale und den Nutzen der Medien sowie über wirksame Lehr-Lern-Prozesse.

Nach dem gemeinsamen Auftakt teilten sich die Teilnehmenden über den Nachmittag auf verschiedene Vorträge auf. Die Abrundung des ersten Tages bildete das gemeinsam von Kolleg:innen aus digiMINT und InDiKo organisierte Café der zwei Welten, welches in ungezwungener Runde in fünf Stationen die Möglichkeit zur Diskussion bot.

Während des gesamten Konferenztages standen das Schülerlabor Mathematik und das Lehr-Lern-Labor Informatik im Mathebau des KIT für die Teilnehmenden zur Besichtigung und für Fragen offen.

Am Freitagvormittag fanden weitere Vorträge und Workshops an der PH Karlsruhe statt, bevor Prof. Dr. Michael Kerres von der Universität Duisburg-Essen die Tagung mit seinem Vortrag "(Wie) Können digitale Kompetenzen vermittelt werden?" abschloss. Kerres, der als Pionier des E-Learnings und zentraler Player im Bereich der Mediendidaktik in Deutschland gilt, nahm dabei den Begriff "Digitale Kompetenz" kritisch unter die Lupe und machte einmal mehr deutlich, wie wichtig es sei, digitale Kompetenz als integralen Bestandteil im Bildungssystem zu verankern.

Prof. Dr. Wanner begrüßte die Tagungsteilnehmenden
Während der Tagung standen das Schülerlabor Mathematik und das Lehr-Lern-Labor Informatik für Besucher:innen offen.
Zum Abschluss hielt Prof. Dr. Kerres einen Vortrag.