Symposium "Digitale Trends 2025 - Entwicklungen in der akademischen Bildung"

Digitale Anwendungen, wie etwa videobasierte Lehrformate, finden vermehrt Einsatz an deutschen Hochschulen. Die Möglichkeiten einer zukunftsbewussten internetbasierten Hochschullehre sowie die strategischen und infrastrukturellen Voraussetzungen sind Thema der Studie „Mediale Hochschulperspektiven 2020 in Baden-Württemberg“, die vom KIT und der Universität Stuttgart durchgeführt wird. Das Symposium „Digitale Trends 2025 – Entwicklungen in der akademischen Bildung“, das am 15. Oktober stattfand, lieferte erste Ergebnisse der Untersuchung und stellte konkrete Beispiele und Erfahrungen verschiedener Akteure vor. Es wurde vom ZML mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg veranstaltet.

Über die Ergebnisse der Studie „Mediale Hochschulperspektiven 2020 in Baden-Württemberg“ sprach Prof. Dr. Gerd Gidion, Wissenschaftlicher Leiter des ZML und Leiter der Studie am KIT. Trends, die in naher Zukunft ausstehen, sind etwa die Realisierung forschungsorientierter Lehre in realen und virtuellen Laboren. Entwicklungen wie die automatische Spracherfassung und Übersetzung in Echtzeit sind zwar spekulativ, jedoch in den kommenden zehn Jahren wahrscheinlich.

Bild GerardsDie Vorträge im weiteren Verlauf der Veranstaltung lieferten Erfahrungswerte von Anbietern und Akteuren digitalisierter Formate. Dr. Marcus Gerards etwa erläuterte das Prinzip des Flipped Classroom, das vorbereitende Medien, eine begleitende Wissensüberprüfung, eine Vertiefung wichtiger Bausteine und kontinuierliche Lernprozesse umfasst. Von den Studierenden und den Dozierenden an der RWTH Aachen und nicht zuletzt von der Hochschule selbst wird dieses Angebot größtenteils als positiv betrachtet.

Die Sicht der Studierenden vertrat Lukas Schulz, Vorsitzender der Landes-studierendenvertretung Baden-Württemberg. So sehen sich Studierende durch den Einsatz digitaler Formate in der Lehre etwa mit einem zunehmenden Workload konfrontiert. Auch sei an der Universität nicht immer die nötige technische Bild Weyrich und MarksInfrastruktur für eine reibungslose Umsetzung gegeben. Prof. Dr. Michael Weyrich von der Universität Stuttgart empfiehlt die Einführung zentraler Strukturen, um E-Learning überzeugend einsetzen zu können und gibt zu bedenken: „Neue Technologien müssen einfach und aufwandsarm nutzbar sein, um Akzeptanz in der Breite zu erreichen“.

Weitere Referenten waren Sebastian Höger von der Scheer GmbH, Fabian Schumann von der Plattform Iversity, Prof. Dr. Andreas Pester von der FH Kärnten und Dr. Peter Salden von der TU Hamburg-Harburg. Zum Abschluss des Symposiums wurde der Umgang mit den Daten der Studierenden diskutiert. Marina Bitmann, Datenschutzbeauftragte am KIT, wies auf rechtliche Kritikpunkte hin. Zum Schutz der Personen empfiehlt sie ein Datenschutzkonzept, in dem unter anderem Art, Umfang und Zweck der Erhebung und der Nutzung personenbezogener Daten festzulegen seien.

Die im Symposium vorgestellten Themen fanden großes Interesse bei den Teilnehmenden und regten zu zahlreichen und teilweise kontroversen Diskussionen an. Neben KIT-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern waren auch Mitglieder anderer Einrichtungen innerhalb und außerhalb Baden-Württembergs vertreten. Eine Digitalisierung in der akademischen Bildung bietet zahlreiche Möglichkeiten, wirft jedoch auch viele Fragen hinsichtlich der Umsetzung auf. Somit diente das Symposium einer Netzwerkbildung und einem Erfahrungsaustausch zu diesem komplexen Thema.

 

Die Videomitschnitte der einzelnen Vorträge finden Sie hier.